Bernhard Hüttenegger

Bernhard Hüttenegger, geboren am 27. 8. 1948 in Rottenmann (Steiermark). Ausbildung zum Volksschullehrer. Studium der Germanistik und Geschichte an der Universität in Graz. Auslandsaufenthalte in England, Schweden, Norwegen, Dänemark und Jugoslawien. Mitglied des Forum Stadtpark Graz. Lebt als freier Schriftsteller in Launsdorf (Kärnten) und in Wien.

*  27. August 1948

von Gerhard Melzer, Torsten Steinberg und Axel Ruckaberle

Essay

Er sei „kein Senkrechtstarter“, sondern laufe „linear“ an, bekannte Bernhard Hüttenegger in einem Gespräch mit Hans Haider (in: Die Presse, Wien,14. 11. 1977). Damit brachte der ausgebildete Volksschullehrer seinen Werdegang auf eine Formel, die ziemlich genau den tatsächlichen Verlauf seines literarischen Werdegangs bezeichnet. Als 1975 Hütteneggers erstes Buch „Beobachtungen eines Blindläufers“ erschien, betrat kein schreibender Zauberlehrling die Literaturszene, sondern ein Prosaist, der seine Stilmittel sechs Jahre lang geschärft und zu bemerkenswerter sprachlicher Präzision verdichtet hatte. Ein Gutteil der kurzen Texte, die der schmale Erstlingsband vereinte, war zuvor in Tageszeitungen und Periodika, insbesondere in der Grazer Literaturzeitschrift „manuskripte“, abgedruckt worden. Indessen reichen Hütteneggers Anfänge noch weiter zurück: Diese ersten Veröffentlichungen, „sehr private Gedichte“, stammen aus dem Jahr 1969: eine zuweilen expressionistisch anmutende, dann wieder an Peter Handkes Sprachexerzitien gemahnende „Ballade von der Uniform“, in die Hüttenegger seine bedrückenden Erfahrungen als Bundesheersoldat eingebracht hat, zwei kürzere ...